antiscrabble

a

etwas anzonen (Verb): vorläufige Grenzen ziehen

aquid (Adjektiv): verfügbar, käuflich

b

bag (Präposition): steil bergauf

die Bamei (Substantiv): hemmungsloses Gelage; Orgie; übertriebene Feier

etwas berenden (Verb): ablösen von etwas, das ein Rend hinterlässt

der Berz (Substantiv): Verletzung oder Narbe, die man sich auf unangenehme, private oder peinliche Weise zugezogen hat und deren Ursprung man daher verschweigt

der Borst (Substantiv): allgemein jeder Gegenstand, der der Reinigung dient

das Broch (Substantiv): Eingestürztes Gebäude, Ruine

der Broslev (Substantiv): pseudorussisches Kunstwort der DDR für das Krümelmonster, Schimpfwort oder Kosename

das Buld (Substantiv): düsteres, gruseliges Bild, vorzugsweise in schlecht beleuchteten Fluren aufgehängt

der oder die Buri (Substantiv): Person mit unverständlichem, üblicherweise südlichem, Dialekt

d

das Dack (Substantiv): undichte Stelle, durch die Regen tropft. Konglomerat aus "Dach" und "Leck", kann auch Regenschirme betreffen

dahm (Adjektiv): der Versuch, älter auszusehen als man ist

der Dröck (Substantiv): organische Zerfalls- und Zersetzungsprodukte (z.B. Verwesung, Kompostierung)

e

eda (Adjektiv): auf der Suche nach Ausflugszielen umher schlendern, nach Zerstreuung suchen

die Eimate (Substantiv): kurz für Eiergrog mit Mate; allgemein für ungewöhnliche Getränkemischungen

sich einzeihen (Verb): Erkaufen von Symphatien durch Tolerieren ungebührlichen oder unsozialen Verhaltens

der Elfhau (Substantiv): Fechtsprache: kraftlose, zögerliche, kindhaft vorgetragene Attacken

das Etü (Substantiv): Tonübung; Versuch, saubere Töne, aber noch keine Melodie zu erzeugen

eufrem (Adjektiv): berauschend

expeien (Verb): (unregelmäßig: expie, geexpien) Als Experte für einen Bereich milden Interesses fungieren, über den man wenig Hintergrundwissen oder Erfahrungen hat

f

fäck (Adjektiv): charmant dreist, ungezogen

das Fams (Substantiv): nicht-monetäre Spende an Bettler

fau (Adjektiv): unangenehme, natürliche Eigenschaften, die die Zivilisation fernhält: nass, dreckig, kalt, unbequem und voll krabbelnder Insekten

die Fause (Substantiv): Gerät zum Waschen der Ernte, Korb oder Gefäß mit mehreren Sieben

die Fexur (Substantiv): Frisur, bei der man sich wünscht, gar nicht erst zum Frisör gegangen zu sein

filben (Verb): spielerisches Zurückweichen von Tieren, die man einfangen will

die Flaupade (Substantiv): Veranstaltung, die deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt

das Fräh (Substantiv): variabler Blatthimmeldurchbruch; sich gegeneinander verschiebende Blätter, durch die der Himmel zu sehen ist

frecken (Verb): (unregelmäßig: frak, gefrocken) panische Überreaktion, um sich schlagen nach Erschrecken

frem (Adjektiv): jemandem gewogen, wohlwollend

g

der Garst (Substantiv): ungehobelte Person

das Gemyd (Substantiv): Bastelecke/Raum für fitzelige Hobbies

etwas gennen (Verb): über die Maßen genießen; den schönsten Punkt, aufzuhören, verpassen

gesern (Verb): Papierstapel umschichten und hin- und herräumen, anstatt sie abzuarbeiten

das Gethase (Substantiv): etwas erklären, das man selbst nicht versteht; vorgetäuschte Expertise

die Glacht (Substantiv): beschauliches Örtchen abseits der Hauptstraßen und -Wege, von dem aus man Touristen beobachten kann

glachten (Verb): Touristen von einer Glacht aus beobachten

gluhren (Verb): sich nur kurz hinlegen zum Ausruhen, dann aber lange schlafen

der Gnörps (Substantiv): ehemaliger Gartenzwerg, der seither seiner Knechtschaft entronnen ist

h

heesig (Adjektiv): gespielt unaufmerksam; Unverständnis heucheln, um Desinteresse oder Ablehnung zum Ausdruck zu bringen

der Horg (Substantiv): onomatopoetisch: Geräusch, das ein unterdrückter Rülpser dann leider doch noch verursacht

horm (Adjektiv): verharmloste und normalisierte Gewalt

das Hormeul (Substantiv): heuchlerisches Weinen, Mitgefühl heucheln, eine große Show aus falschen Gefühlen machen

die Hüse (Substantiv): improvisierte Unterkunft

der Hüser (Substantiv): Bewohner einer → Hüse

das Hulm (Substantiv): Verpackung oder Gefäß, das ausschließlich für einen einzigen Gegenstand oder eine bestimmte Klasse Gegenstände verwendet werden kann

hussiv (Adjektiv): wasserfest verpackt oder abgedeckt

i

ilben (Verb): mentale Blockade; auf etwas Simples einfach nicht kommen

isodox (Adjektiv): von griech. iso (gleich) und dox (Meinung): gleicher Ansicht sein

j

der Janer (Substantiv): Person, die alle Aufgaben oder Arbeiten zur vollen Zufriedenheit erledigt, aber keinen Deut mehr

janern (Verb): den Lebensstil eines → Janers pflegen

der oder die Jant (Substantiv): Vorgesetzter oder Vorgesetzte, der oder die grundsätzlich alle Anträge genehmigt

juran (Adjektiv): sich für gebildet und erfolgreich halten, aber nur aufgrund privilegierten Elternhauses und Reichtums Status erlangt haben

k

das Kadätz (Substantiv): lautmalerisch für ein nächtliches Geräusch, das sich keiner bestimmten Quelle zuordnen lässt, obwohl es aus der Wohnung kommt

keudern (Verb): Mischen von Dialekten; Erfinden von neuen Begriffen bei Wortfindungsproblemen

die Kirse (Substantiv): Haarsträhne, die entgegen der Schwerkraft aufrecht emporragt

kluh (Adjektiv): windgeschützt

jemanden kunzen (Substantiv): sich oder jemandem einen auffällig gewöhnlichen Namen gegen, z.B. zu kriminellen Zwecken

kupt (Adjektiv): Kleidung, Dekoration oder Accessoires, die zu nichts anderem passen, aber für sich genommen so schick sind, dass man sie dann doch trägt

die Kupterie (Substantiv): Laden, der hübschen, aber nutzlosen Tand verkauft

l

der Legus (Substantiv): kurzzeitig eingebildete Paralyse nach langer Bewegungsstarre

die Ludur (Substantiv): Gewährung eines Rabattes durch Prostituierte, auch: jemandem eine Ludur zuteil werden lassen

die Lusathie (Substantiv): Simulation gesellschaftlicher Vorgänge durch spielerisches Erleben

m

die Marneley (Substantiv): veraltet; sich vollständig mit Dingen umgeben, die man alle gleichzeitig benötigt, z.B. beim Kochen oder Basteln

meil (Adjektiv): Endorphinrausch nach körperlicher Betätigung

die Menüse (Substantiv): wider Erwarten köstliches veganes Essen

die Menüsei (Substantiv): →Menüse-Kombüse

die Merade (Substantiv): Tierpfad oder Tiermigrationsroute

das Merf (Substantiv): menschgemachter Katzenlaut, der Katzen höchst verwirrt

der Mijax (Substantiv): besondere Art Mischlingswelpe, der sehr klein und niedlich auf die Welt kommt, aber im Erwachsenenalter riesengroß wird

das Mind (Substantiv): persönlich belastendes Ereignis, dem im Umfeld keinerlei Bedeutung beigemessen wird, bagatellisiertes Unglück

minster (Adjektiv): Mindestdunkelheit, z.B beim Entwickeln von Fotos oder zur Benutzung eines Beamers

mörgelich (Adjektiv): Gefühl der Unzufriedenheit, das entsteht, wenn man nicht wie gewohnt in den Kühlschrank gucken kann, wenn einem langweilig ist - weil er leer, kaputt oder gar nicht vorhanden ist

das Müx (Substantiv): unvorhergesehener Glücksfall

die Mulse (Substantiv): Nische oder Ecke in einer Wohnung, die nicht über die volle Höhe des Raumes geht

n

die Naute (Substantiv): Einäugigkeit von Seeleuten durch Navigation nach dem Sonnenstand, häufig: eine Naute haben

neidös (Adjektiv): geeignet, Neid hervorzurufen

no (Sonstiges): Partikel: schon wieder nicht ("Du hast ja no abgewaschen!")

die Nomie (Substantiv): Heißhungerattacke

o

etwas öften (Verb): erhöhen der Frequenz einer regelmäßig oder wiederholt durchgeführten Tätigkeit

etwas orden (Verb): so tun, als würde man etwas sortieren, dabei aber nur noch mehr Chaos anrichten

ostün (Adjektiv): merkliche DDR-Herkunft (z.B. mit Konsum- oder VEB-Aufschrift versehen)

p

prott (Adjektiv): viskos, am Untergrund klebend

q

das Quamit (Substantiv): geologische Formation aus den jahrhundertealten Ablagerungen eines Duschabflusses

das Quarn (Substantiv): Füllung, Futter bei Kleidung

r

ra (Präposition): nicht direkt gegenüber, vorn aber leicht abseits

das Rend (Substantiv): klebriges Überbleibsel

rier (Adjektiv): negative Charaktereigenschaften, die sich hinter Freundlichkeit und Herzlichkeit verbergen; verschlagen freundlich

s

die Schämie (Substantiv): Botenstoffe, Hormone und Enzyme, die im Organismus für Peinlichkeit sorgen

die Schawise (Substantiv): (jiddisch) Schauspiel, Vorwand, um etwas ganz anderes als das Gefragte in Erfahrung zu bringen

der Schint (Substantiv): Lagerplatz oder Stauraum, den man nie benutzt, weil man so schlecht herankommt

der Schonk (Substantiv): nutzloses Geschenk, das man schnellstmöglich umtauscht oder weiterverschenkt. Sprichwörtlich: "des einen Schonk ist des andern Schenk"

der Sedin (Substantiv): Querstrebe oder Leiste, an der Dinge an- oder aufgehängt werden können

die Seese (Substantiv): Zufahrt zu einem Wasser, die aussieht, als könnte man über sie einen guten Angelplatz erreichen, die aber unweigerlich in Modder oder Schilf führt

seu (Adjektiv): so sauber, dass es wie neu aussieht

etwas seudern (Verb): Dreck beim Reinigen von einer Ecke in die andere schieben, anstatt ihn zu entfernen

shiro (Adjektiv): (jap.) mehr oder weniger weiß, eierschalenfarben, ecru

sivede (Adverb): eine unbedeutende Tätigkeit mit ungebührlichem Pathos ausführen

skeuden (Verb): Aufwirbeln von leichten Gegenständen durch rasche Bewegungen

Sko (Substantiv): Mengeneinheit: 20

die Studey (Substantiv): veraltet: Lesezimmer in Klöstern

t

die Tannei (Substantiv): Nadelwald

thene (Adjektiv): erhabener, puristischer und weiß-dominierter Gestaltungsstil

das Tie (Substantiv): etwas Gefährliches, das aus Unwissenheit oder Ignoranz als ungefährlich dargestellt wird

die Tonge (Substantiv): unpraktikabel geformtes Gefäß

toxol (Adjektiv): ungiftige Substanz, die nur in Verbindung mit anderen ungiftigen Substanzen giftig wird

der Trind (Substantiv): Müdigkeitsschlurfen; Gang, der durch nachziehende Füße aus Faulheit entsteht

trönen (Verb): Versuch eines Kleinkindes, laute Geräusche nachzuahmen

tummsen (Verb): onomatopoetisch; Trommeln mit Fingern oder Stiften auf Tischen oder Stuhlkanten, rhythmische Übersprungshandlung

u

die Üste (Substantiv): häufig in alten Herrenhäusern angebrachte Kette von Ahnenreliefs

der oder die Undneune (Substantiv): Person, die beim Kegeln die meisten Ratten wirft

der Ungarst (Substantiv): herzlicher Mensch, Gegenteil von → Garst

die Unheit (Substantiv): Begriff, von dem nur das Gegenteil existiert (z.B. verblümt, gestüm)

v

das Voch (Substantiv): Asymmetrie oder Lücke in einer herrschenden Ordnung; Ärgernis für Personen mit Zwangsstörungen

vonn (Adjektiv): unbekannter Gemütszustand, der mit einem generischen "gut, danke" ausgedrückt wird

w

we (Sonstiges): Konjunktion: ob, und falls ja, wer ("Ich weiß nicht, we kommt" = "Ich weiß nicht, ob jemand kommt, und wenn ja, wer.")

jemanden weigen (Verb): hektisches, aufgeregtes "Beruhigen" von Kleinkindern

das Wirn (Substantiv): Das, was im Kopf verbleibt, wenn das Hirn sich verabschiedet: bunte Knete

wött (Adjektiv): nass, dreckig und klebrig, v.a. Kleidung

wongen (Verb): spontane komplette Umgestaltung des eigenen Wohnraums

die Wurane (Substantiv): improvisierte Wohnung, die nicht vom öffentlichen Raum abgegrenzt ist

y

die Yäne (Substantiv): vor allem beim Bau von → Hüsen gebräuchliche ästhetisch fragwürdige, aber strukturell notwendige Schieflage

z

das Zeimebi (Substantiv): pseudo-japanisch: Cartoonfigur unklarer Tiervorlage, die vorrangig der unspezifischen Niedlichkeit dient